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Ohne "Heidi" zu ungefährlich
2. Handball-Bundeslig: SG 09 unterliegt Spitzenreiter mit 26:35 - Rückraumspielerin am Knie verletzt
Von Michael Koch

Melsungen. Zwölf Minuten durften die Handball-Anhänger der SG 09 Kirchhof auf die große Überraschung hoffen. 8:5 führten die Grün-Weißen schon gegen den Zweitliga-Tabellenführer HSG Bensheim-Auerbach und hatten den verletzungsbedingten Ausfall von Carina Heidenreich scheinbar kompensiert. Die 21-Jährige war bei ihrem Tor zum 4:1 gefoult worden und musste das Feld mit einer Knieverletzung verlassen. Doch die Einwechslung von Torwart-Routinier Eva Giron-Timmler erwies sich als Glücksgriff für Gästecoach Lazar Cojocar. Sein Team gewann so mit 35:26 (20:16).
Die gebürtige Ungarin blieb sieben Minuten ohne Gegentor. Sieben Minuten, in denen Elisabeth Wehr auf der Gegenseite achtmal hinter sich greifen musste. Konter um Konter rollte nach unnötigen Ballverlusten im Angriff und Pfostentreffern auf das Gehäuse von Wehr zu, die nach 23 Minuten schließlich Platz machte für Nilla Oross. Zu allem Überfluss handelte sich Anna Miszczyj in dieser Phase eine Disqualifikation ein.
Die Nervosität der Kirchhöferinnen in der Vorwärtsbewegung war nicht zu erklären, weil die Deckung gut stand. Dem Spitzenreiter fiel aus dem Positionsspiel heraus wenig ein, und Tore entsprangen meist Einzelaktionen von Ingrida Bartaseviciene und Edina Rott. "Wir waren lange gleichwertig", bilanzierte Coach Udo Horn. Und erhielt die Zustimmung seines Trainerkollegen Cojocar: "Kirchhof hat uns mit leidenschaftlichem Spiel alles abverlangt."
Was bei den Nordhessinnen fehlte, das war das Spiel über den Kreis. Vicky Marquardt rackerte unermüdlich, aber lange ohne Erfolg. "Der Ausfall von Heidi war schlecht. Es kam zu wenig aus dem Rückraum", meinte die 25-Jährige.
Dafür hatte der Gästetrainer die Erklärung: "Wir hatten uns auf Heidenreich gut vorbereitet. Als die raus musste, konnten wir uns ganz darauf konzentrieren, das Spiel an den Kreis gezielt zu unterbinden." Dass Marquardt am Ende trotzdem erfolgreichste Torschützin war, sprach für ihren unermüdlichen Einsatz. Ebenfalls Bestnoten verdiente sich Katja Frommann, die nach 40 Minuten für Oross kam und eine noch höhere Niederlage verhinderte.
Weshalb es am Ende so deutlich wurde, fasste Gästespielerin Melani Mercantonio treffend zusammen: "Kirchhofs Bank war in der zweiten Hälfte leer. Wir konnten mit vollem Kader durchwechseln." Es hätte wirklich nichts mehr passieren dürfen, nachdem auch Kristina Startschenko angeschlagen raus musste. "Notfalls hätte ich Elli Wehr ein Trikot geben müssen. Sie kann gut in der Deckung spielen", flüchtete sich Udo Horn in Galgenhumor. SG: Wehr, Oross, Frommann - Pregler 3, S. Kaspar, J. Kaspar 4/2, Kühlborn 4, Heidenreich 2, Negovan 1, Startschenko 2, Marquardt 7/2, Miszczyj 3. HSG: Glaser, Giron-Timmler - Lauenroth 5, Friton 7, Hörr 1, Streb 2, Mercantonio 3, Naidzinavicius 3, Bartaseviciene 6, Hermenau 3, Glauner, Kleinjung, Rott 4/1, Gahn 1.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hna.de/sesportstart/00_20081012190742_Ohne_quotHeidiquot_zu_ungefaehrlich.html">http://www.hna.de/sesportstart/00_20081 ... rlich.html</a><!-- m -->