TSV Rödelsee:
"Wir haben keinen Schwachpunkt“ Dusan Suchy über die stimmige Mischung in Rödelsee und Handball am Sonntagnachmittag
Dusan Suchy ist seit 1998 Trainer der Rödelseer Handballer und startet mit der Mannschaft am Sonntag (15 Uhr im Kitzinger Sickergrund gegen Ottobeuren) in die zweite Bayernliga-Saison. Einige neue, junge Kräfte ergänzen das Team, dessen Leistungsträger geblieben sind. Der 35 Jahre alte Slowake hofft auf einen Fortschritt seiner Mannschaft und auf eine Saison, in der Zittern nicht zum Handwerk gehören soll.
Frage: Das zweite Jahr nach dem Aufstieg wird oft als schwieriger bezeichnet als das erste. Sehen Sie das auch für den TSV Rödelsee?
Dusan Suchy: Ja, ich denke schon. Wobei wir diesmal ein besseres Startprogramm haben als im Vorjahr. Wir haben die Möglichkeit, schon früher zu punkten. Vorige Saison ist uns das erst im vierten Anlauf gelungen. Wir wollen nicht schon zu Beginn unter Druck geraten. Wenn du am Anfang punktest, ist die Stimmung ganz anders.
Im zweiten Jahr fällt der Überraschungseffekt weg.
Suchy: Die anderen hatten ja schon in der letzten Saison genügend Informationen über uns. Da gibt es allgemein keine großen Überraschungen mehr.
Ihre Spieler wissen, was sie nach einem Jahr Bayernliga erwartet?
Suchy: Jeder weiß, dass fünfzig gute Minuten in der Klasse nicht reichen. Wir haben in der Vorsaison gerade in den letzten Minuten zu viele Punkte verschenkt.
In Ihrem Kader hat sich manches getan. Pavel Krizek ist weg, und Jürgen Schmitt wollte aufhören.
Suchy: Er spielt wieder, weil Dmytro Sydorchuk krank ist und erst einmal vier Wochen ausfällt. Wir haben Jürgen gefragt, ob er einspringen würde, weil wir sonst nur einen Linkshänder haben. Er hilft uns, bis Dmytro wieder fit ist.
Andreas Kister und Christoph Bauer sind ebenso weggefallen.
Suchy: Für Christoph ist in Dominic Faustmann ein ähnlicher Spielertyp gekommen. Wir wollten die Neuzugänge noch besser in die Mannschaft integrieren. Das läuft noch nicht so rund.
Wie würden Sie Ihre Neuankömmlinge beschreiben?
Suchy: Jan-Patrick Weinhardt ist als Rechtsaußen vorgesehen, an ihm war ich schon vor einem Jahr dran. Er ist mein Wunschspieler und mit seinen 19 Jahren technisch stark und wurfgewaltig. Dominic Faustmann ist ein Spieler, der für gute Stimmung sorgt. Das tut der Mannschaft gut. Er kann durch seine Emotionen die anderen mitreißen. Sein Zwillingsbruder Pascal ist ein echter Allrounder. Er kann auf jeder Position spielen. Ich kenne die beiden seit der Jugend. Wenn sie sich eingespielt haben, werden sie für die Mannschaft große Verstärkungen sein. Thomas Endriss und Christian Roßmark sind aus dem Nachwuchs. Sie haben die Vorbereitung voll mitgemacht und werden sich weiter entwickeln.
Sind die Neuzugänge auch ein Zeichen dafür, dass langsam ein Umbruch erfolgen und die Mannschaft verjüngt werden soll?
Suchy: Es spielt keine Rolle, ob ein Spieler alt oder jung ist. Die Mannschaft ist total ausgeglichen. Es geht nach der Leistung, welche die Spieler Woche für Woche bringen. Ich denke nicht, dass wir einen Schwachpunkt haben. Unsere Mischung passt. Jede Position ist zwei- oder sogar dreifach besetzt.
Ein Problem dürfte für die erste Zeit der Ausfall des Linkshänders im Rückraum sein.
Suchy: Das ist leider so. Wir konnten in der Vorbereitung endlich mit zwei Linkshändern spielen. In Dmytro Sydorchuk ist einer davon ausgefallen. Er wird aber während der Runde dazustoßen. Für die Abwehr planen wir im rechten Rückraum mit Christian Häckner.
Das Gerippe der Mannschaft sollen noch Sven Sauerhammer, Radovan Suchy und Vilo Vitkovic bilden?
Suchy: Gerade diese Spieler haben in der Vorbereitung viel gearbeitet. Vilo hat alle 45 Trainingseinheiten mitgemacht. Sven und Rado sind fitter als vor einem Jahr. Etwas zu kurz gekommen ist das Spielerische. Wir müssen im August wegen der Hallen ständig ausweichen, das ist nicht gerade optimal.
Zuletzt war das Spiel oft zu sehr auf den Rückraum konzentriert, die Außen wurden vernachlässigt. Haben Sie daran gearbeitet?
Suchy: Wir haben einige Einheiten dazu genommen. Ziel war es, unsere Außenspieler mehr einzubinden und sie nicht nur als Anspielstationen zu sehen.
Rödelsee startet mit einem Heimspiel in die Runde. Wird es in dieser Saison wieder eine Übermannschaft wie Rimpar geben?
Suchy: Ich glaube nicht, dass es eine Mannschaft schafft, die Klasse so zu dominieren wie Rimpar im Vorjahr. Roding und Haunstetten erwarte ich vorne, der Favorit dürfte Fürstenfeldbruck sein. Beim Rest kann jeder gegen jeden gewinnen. Wir starten gegen Ottobeuren und müssen danach zum Aufsteiger Metten. Drei oder vier Punkte aus den beiden Spielen wären ideal. Wichtig ist, von Anfang an zu punkten. Ich hoffe, dass wir unsere Heimstärke behalten und am Schluss auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen.
Jens Ullmann ist von Anfang der Runde an als Ihr Assistent dabei. Welche Ideen hat er als ausgewiesener Fachmann mitgebracht?
Suchy: Wir haben uns vor dieser Saison abgesprochen und tun das auch vor jedem Training. Im Kern haben wir die gleiche Auffassung von Handball, da unterscheiden wir uns kaum. Er beschäftigt sich mehr mit dem Abwehrverhalten.
Stört es Sie, dass die Heimspiele nun am Sonntagnachmittag sind?
Suchy: Nein. Für unsere Gegner ist es wahrscheinlich schlimmer. Ob wir mehr oder weniger Zuschauer haben, ob es für die Spieler Sonntag schwieriger ist, darüber mache ich mir keinen Kopf.