TS Herzogenaurach : SV 08 Auerbach 29 : 30 (16:16)
Zittersieg in Herzogenaurach
Die Nerven der Zuschauer waren erneut bis zur letzten Minute gefordert beim Zittersieg der Ersten des SV 08 gegen die Turnerschaft Herzogenaurach. Letztendlich konnten nach einem sehr glücklichen Sieg endlich einmal zwei Punkte aus der Schuhstadt mit nach Hause genommen werden.
Wie jedes Mal in dieser Halle war die Nervosität bei den Spielern deutlich spürbar. Man könnte es schon fast als „Angsthasen-Handball“ bezeichnen, was den Zuschauern geboten wurde. Herzogenaurach agierte deutlich ruhiger und geordneter. Auch die Bewegungsabläufe der Gastgeber wirkten wesentlich eingespielter. So gelang es der TSH immer wieder ihren Torjäger Ingo Kundmüller geschickt frei zu sperren und in Wurfposition zu bringen. Er kam gegen die oft machtlos wirkende Abwehr teilweise sogar direkt aus dem Stand zum Wurf. Dennoch konnten sich die Einheimischen nicht absetzen, da die Blau-Weißen durch viel Kampfgeist immer den Anschluss hielten - obwohl sie wieder einmal von der ersten Minute an einem Rückstand hinterher laufen mussten. Auerbach kam meist durch Einzelaktionen zum Torerfolg. Nur selten waren sehenswerte Spielzüge zu verzeichnen. Lediglich das Spiel über den Kreis – wo Heiko Wölfel eine beachtenswerte Leistung ablieferte – fruchtete hundertprozentig. Quasi mit der Halbzeit-Sirene erzielte Philipp Schöttner mit einem seiner sicher verwandelten Siebenmeter den Ausgleich zum 16:16.
Aber es war klar, dass man sich in der zweiten Halbzeit steigern musste, um diese Partie zu gewinnen. Vor allem Ingo Kundmüller galt es endlich unter Kontrolle zu bringen, da er 13 von 16 Toren in der ersten Halbzeit erzielt hatte und auch an den anderen drei Toren der Gastgeber unmittelbar beteiligt war.
Trainer Josche Grass, dessen Sperre vom BHV zurückgenommen wurde, stellte die Abwehr um und ließ Matthias Schnödt Mann decken gegen Kundmüller. Und das zeigte Wirkung. Durch großartigen Einsatz gelang es ihm, den überragenden Werfer fast die komplette zweite Halbzeit auszuschalten. Erst als Schnödt in den letzten Minuten leicht verletzt ausfiel, konnte Kundmüller wieder aktiver ins Spielgeschehen eingreifen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war der Spielfluss der Gastgeber also zunächst einmal unterbrochen und der SV konnte sich bis zur 42. Spielminute auf vier Tore absetzen. Allerdings schwächte man sich immer wieder selber; durch Unkonzentriertheiten, Fehlpässe und zum Teil auch unnötige „dumme“ Zwei-Minuten-Strafen. Herzogenaurach versuchte alles, um ihren Spielmacher und Torjäger Kundmüller ins Spiel zu bringen, scheiterte aber zumeist an der Aufmerksamkeit und am Kampfgeist von Matthias Schnödt. Dennoch gelang den Gastgebern noch einmal der Ausgleich (51. Min.); aber in Führung konnten sie nicht mehr gehen. In der hektischen Schlussphase musste zwar wieder einmal enorm um den Sieg gezittert werden, vor allem als der SV – bei nur noch einem Tor Führung – in Unterzahl agieren musste und Herzogenaurach auf offene Manndeckung umstellte. Aber der Cleverness der gesamten Mannschaft war es zu verdanken, dass die Führung über die letzte Minute gehalten werden konnte.
Ein letzten Endes überaus glücklicher 30:29 Sieg, der die ersehnten ersten zwei Punkte auf das Konto des SV 08 brachte. In den kommenden schweren Partien gegen den Lokalrivalen Sulzbach und die Bundesligareserve aus Erlangen wird aber wohl eine deutliche spielerische Steigerung nötig sein.
Tore: Matthias Schnödt 7, Philipp Schöttner 7/4, Heiko Wölfel 6, Maximilian Hofmann 5, Volker Hackenberg 3, Frank Herold 1, Benedikt Schnödt 1
Quelle: http://www.asvauerbach.de/~handball/spielbericht.php?ID=306